Mein perfekter Sonntag – oder wie ich fast die oberbayerische Meisterschaft im Luftgewehr gewonnen hätte.
Es war (k)ein Sonntag wie jeder andere. Die Vögel zwitscherten, die Sonne schien und ich war nicht bereit, meine Schießfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Denn heute stand die oberbayerische Meisterschaft im Luftgewehr an.
Um 8 Uhr morgens ging es los. Ich kam an der Schießanlage an und spürte keinerlei Aufregung – vermutlich auch bereits wohlwissend, dass Ich keine hohe Platzierung erreichen werde. Nach einer kurzen Probezeit begann der eigentliche Wettkampf. Ich lud meine Waffe und richtete sie auf das Ziel. „Drei, zwei, eins – und Start“ hieß es von der Schießleitung und kurz darauf drückte ich auch schon den Abzug.
Mein erster Schuss traf das Ziel perfekt – eine 10,7! Ich konnte es kaum glauben. Die nächsten Schüsse waren ein Wechselbad der Gefühle. Mal traf ich das Ziel, mal verfehlte ich es um Haaresbreite. Aber nunja – so ist das eben im Schützenleben. Ich konzentrierte mich auf meine Atmung, auf meine Haltung und auf das Ziel vor mir.
Nach 40 Wettkampfschüssen war es vorbei. Ich hatte mein Bestes gegeben und war bereit, die Ergebnisse zu begutachten. In der Tat mit etwas weniger Ringen als erwartet: Platz 145 von 151 mit 380,7 Ringen.
Ich konnte nicht glauben, dass ich fast die oberbayerische Meisterschaft gewonnen hätte. Fast und nur ganz knapp! Aber ich war immerhin dabei gewesen und hatte mein Bestes gegeben. Ich fühlte mich stolz und ein wenig enttäuscht zugleich.
Aber dann war da noch etwas, das mich aufheiterte. Meine Begleiter und Fans Lena und Nico warteten auf mich, um mit mir zum Frühstücken zu gehen. Wir gingen in ein kleines Café und bestellten alles, was das Herz begehrt. Ich lachte über ihre Witze und vergaß für einen Moment den Wettkampf.
Es war ein perfekter Sonntag. Auch wenn ich fast die oberbayerische Meisterschaft gewonnen hätte. Aber wer braucht schon eine Meisterschaft, wenn man gute Freunde und ein gutes Frühstück hat?
Euer Philipp